Pressemitteilung zur Grundsteinlegung - Nikolaischule - Die älteste Schule der Stadt Görlitz!

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Pressemitteilung zur Grundsteinlegung

Pressemitteilung zur Grundsteinlegung -" Einheimisches" am 29. Juni 1848 in der Görlitzer FARMA:

"Heute am Petri-Paul-Tage fand hier eine ebenso einfache, als bedeutungsvolle Feier statt, nehmlich die der Grundstein-Legung zum neuen Volksschulhause, dem Nikolai-Kirchhofe gegenüber, also im und für den ältesten Theil unserer Stadt durch den Maurermeiser Herrn Sahr, Polirer Rohnfeld und Maurer Faul nebst Leuten, durch dessen Meisterhand sowie durch denselben Polirer wir schon das Mädchen-Schulhaus, eine Zierde der Stadt auf dem hiesigen Fischmarkte ausgeführt besitzen. Nachdem sich die Wohllöb. Bau-Deputation, bestehend aus dem Herrn Baumeister Martins, Deputirten Herrn Schuhmachermeister Fritsche, Kupferschmidtmeister Bertram, Riemermeister Zimmermann jun. eingefunden und Ersterem vom Herrn Sahr die Kelle und Hammer gereicht worden war, wurden von ihm und sämmtlichen Herren dem Stein die üblichen 3 Wurf Kalk und 3 Schläge gegeben unter Hinzufügung passender Worte, welche die Gedanken aussprachen, daß es vor Allem von den jetzt lebenden, namentlich den daran bauenden Arbeitern und den Nachkommen, für die besonders dies Haus erbaut werde, gebührend dankend anerkannt werden müßte, daß die Hochverehrte Ortsbehörde und Bürgerschaft in einem so verhängnißvollen Jahre doch solchen wichtigen Bau unternehmen, daß dies Haus der Fürsorge Gottes empfohlen, seinen Zwecke, die Ausbildung der Jugend, vollkommen entsprechen möge und zur gegenseitigen Zufriedenheit der Behörde, Bau-Deputation, der Bürgerschaft, Lehrer sowie der Baumeister und ihren Leuten, mit Behütung derselben vor Unglücksfällen in Ruhe und Frieden vollendet werden könne und möge. Nachdem ein gegenseitiges Hoch auf gedachte Behörden und Personen ausgebracht woeden, erlaubte sich auch noch der bei den Communal-Bauten angestellte Aufseher Werkmeister dem Steine 3 Wurf Kalk und 3 Schläge mit den Worten: im Gedächtniß des Petri-Paul-Tages und im Hinblick auf die Petri- und Pauli-Kirche  "da? Gott auch dieses Haus, als Vorbildungs-Anstalt für die Kirche in Gnaden, wie kürzlich diese vor Brand behüten wolle uns dasselbe nur einst der Zahn der Zeit zerstören möge."
Schlüßlich muß noch lobend anerkannt werden, daß die zu Händen des Polirer übergebene Gratification von den Leuten nich sofort vertrunken ward, sondern sie diesen einstimmig baten sich erst auf Morgen Mittag einen Trunk Bier zur Stärkung holen zu dürfen, was unbedingt für ihre Bravheit und den aus sie beseelenden guten Geist spricht, mit welchem sie bekunden, wie sie dankend anerkennen, welche Opfer die Wohllöbliche Commune ihnen bringt, damit sie durch fleißige und gute Arbeit auch Brod für sich und Ihrigen haben.

Von einem Bürger als Augenzeugen."

Die Rechtschreibung stammt aus dem Jahre 1848

 
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